Seit März 2014 versendet Nordrhein-Westfalen neu gestaltete Steuerbescheide.
Daraus sollen die mehr als sechs Millionen Arbeitnehmer, Freiberufler und Selbstständigen in NRW für den Veranlagungszeitraum 2013 zusätzlich erfahren, mit wie viel Prozent das Bruttoeinkommen belastet ist.
Darüber hinaus informiert der Bescheid darüber, welche Abzüge insgesamt anerkannt wurden.
Damit klärt NRW als erstes Bundesland die Bürger über die tatsächliche Steuerquote auf und will aufzeigen, dass die tatsächliche Steuerquote weit geringer ist als die gefühlte Belastung?
FinMin NRW 25.2.14, PM
Sinn und Zweck der Neuerung
Mit dieser Maßnahme will NRW zur bürgerfreundlichsten Finanzverwaltung unter den Ländern werden und dies mit mehr Aufklärung, Steuergerechtigkeit und -vereinfachungen.
Als weiteren Schritt zu diesem Ziel sollen Steuerpflichtige, die ihre Erklärung elektronisch mit Registrierung beim FA einreichen, ab 2015 eine Fristverlängerung von zwei Monaten erhalten. Um von dem Zeitaufschub profitieren zu können, müssen sie sich allerdings bis zum 31. Mai 2015 an das Authentifizierungsverfahren anschließen.
Der Einsatz lohnt
Der Einsatz für mehr Steuermoral zahlt sich in NRW aus. Das Land kassierte Mehreinnahmen aus dem CD-Ankauf und den dadurch ausgelösten Selbstanzeigen von insgesamt knapp 1 Mrd. EUR. Dabei wurden auch rund 200 Mio. EUR an Geldbußen wegen Beihilfe zur Steuerhinterziehung verhängt.
Anfang 2014 hatten sich knapp 13.000 Bürger in NRW wegen Steuerhinterziehung mit Bezug zur Schweiz selbst angezeigt. NRW kündigte weitere CD-Ankäufe an, solange es keinen wirklichen internationalen Informationsaustausch gibt.